Ein Bild aus dem letzten Sommerurlaub, das kaum besser zum Thema passen könnte – Scham. Wir haben Angst davor über Scham und die Dinge, die uns beschämen zu sprechen. Scham ist oft die Angst davor ausgegrenzt zu werden. Wir alle sehnen uns nach Verbundenheit und authentischen Beziehungen. Scham ist die Angst davor nicht verbunden zu sein, weil wir z.B. einem Ideal nicht entsprechen.
Vor einigen Wochen fragte mich nach der Yogastunde eine Teilnehmerin im wievielten Monat ich denn sei. Und ich? Ich war erstmal sprachlos, dann entsetzt und wenig später begann ich mich für meinen Bauch zu schämen. Anstatt wütend darüber zu werden, warum jemand so grenzüberschreitend ist, suchte ich den Fehler bei mir selbst. Tagelang trug ich nur weite Oberteile und zog ständig den Bauch ein.
Bevor dies passierte war mein Bauch ein Teil von mir, der zwar nicht makellos war, aber zu mir gehörte. Danach sah ich nur noch den Makel.
Gerade wir Frauen neigen dazu andere Frauenkörper zu bewerten oder mit kritischen Blicken zu beachten. Dabei wissen doch gerade wir, wie verletzend es ist, wenn jemand unsere Figur kritisiert. Wie wäre es, wenn wir stattdessen anfangen würden uns so anzunehmen wie wir sind. Wenn wir akzeptieren würden, dass nicht jeder eine Modelfigur hat und dass wir die Teile von uns, die vielleicht dicker, dünner, faltiger, länger, kürzer oder was auch immer sind, liebevoll annehmen als das was sie sind – ein Teil der zu uns gehört.
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